Mehr als die Hälfte der Exporterlöse im ersten Quartal 2022 entfielen auf Käse.
Im ersten Quartal 2022 sind die Ausfuhren der österreichischen Milchverarbeiter stärker gewachsen als die Einfuhren, wodurch das positive Außenhandelssaldo um 16,5 Prozent auf 166 Mio. Euro zulegte.
Intensive Preisverhandlungen gehören für Österreichs Molkereien sowohl im In- als auch im Ausland zum Tagesgeschäft. Anlässlich der nun vorliegenden Außenhandelszahlen von Statistik Austria für das erste Quartal 2022 betont jedoch Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Geschäftsführer der Kärntnermilch, dass vor allem die Umsetzung höherer Produkterlöse auf den internationalen Märkten maßgeblich zur positiven Entwicklung der heimischen Milchwirtschaft beigetragen haben. Die festeren Notierungsentwicklungen konnten "dort rascher als mit dem heimischen Lebensmittelhandel erreicht werden", so Petschar. Dies hat seiner Aussage nach auch "zur dringend erforderlichen Verbesserung bei den Milchauszahlungspreisen an die heimischen Landwirte beigetragen, die heuer ebenso wie die Milchverarbeiter mit erheblichen Kostensteigerungen zu kämpfen haben".
Konkret wurden im ersten Quartal 2022 Milchprodukte im Wert von 385 Mio. Euro (+14,4 Prozent) exportiert. Etwas weniger stark sind die Importe um 12,8 Prozent auf 219 Mio. Euro gestiegen, was zu einem Plus beim positiven Außenhandelssaldo um 16,5 Prozent auf 166 Mio. Euro führte. Petschar verweist darauf, dass "dafür neben einzelnen Mengenzuwächen vor allem Preisverbesserungen verantwortlich waren".
Mit 201 Mio. Euro entfielen mehr als die Hälfte der Exporterlöse auf Käse, gefolgt von flüssigen Milchprodukten und Joghurt sowie anderen fermentierten Produkten. Auch importseitig war Käse mit 131 Mio. Euro das Hauptprodukt, gefolgt von Butter und verschiedenen Milchpulversorten. Diese beiden Produktgruppen erzielten traditionell Importüberschüsse. Hauptexport- sowie -importländer sind mit einem Anteil von 54 Prozent beim Export und 59 Prozent beim Import jeweils Deutschland, gefolgt von Italien und den Niederlanden.