VÖM: Molkereien reduzieren Mengen
 
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Molkereien reduzieren Mengen

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Nach der gestiegenen Nachfrage im Mopro-Segment wird weniger gekauft - nun bereiten sich die Molkereien für die Zeit nach Corona vor.

Kärntnermilch hat die Anliefermengen im April und Mai um zehn Prozent zurückgefahren - dafür bleibt der Milchpreis bei 35 Cent pro Liter. Das wird für den Rest des Jahres weiterhin angepeilt. Damit werden rund eine Millionen Kilo Milch und Milchprodukte pro Monat weniger auf den Markt kommen. Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung der Österreichischen Milchverarbeiter (VÖM) und Geschäftsführer bei Kärntnermilch, meint, die Lebensmittel "unter den jetzigen Bedingungen nur über Aktionen zu verkaufen, was die Wertschöpfung und somit auch den Milchpreis massiv in Gefahr bringt. Das ist notwendig, weil die Lage auf unseren Absatzmärkten unsicher und angespannt bleibt."

Der Großhandel, einer der größten Abnehmer der Mopro-Sparte, werde vor Juni jedoch keinesfalls die Zugkraft entwickeln, die er vor der Corona-Kriese hatte. Viel Potenzial sieht Petschar aber in der Regionalität: "Denken Sie nur daran, wie wichtig die Milchbauern und die regionalen Versorger jetzt sind, um eine flächendeckende Versorgung zu sichern. Wenn wir nicht täglich frische Milch von den Bauern holen und täglich weiterverarbeiten, ist die Versorgungssicherheit nicht gegeben. Der Handel hat im Frischebereich nichts auf Lager. Freilich ist jeder entlang der Wertschöpfungskette wichtig, aber gerade im Frischebereich spielen die regionalen Betriebe eine entscheidende Rolle."

Die reduzierte Liefermenge ist laut Petschar für die Milchbauern verkraftbar. - zumal, weil die Milchbauern rund 15 Prozent mehr Milch liefern als hierzulande konsumiert wird. Auf der Nachfrage-Seite ist die Situation durch den Stillstand der Gastronomie und Hotellerie schwierig. Zehn-Kilo-Gebinde etwa verkaufen sich zur Zeit so gut wie garnicht.
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