VÖM/Statistik Austria: Gute Außenhandelsbilan...
 
VÖM/Statistik Austria

Gute Außenhandelsbilanz für die Milch

Markus Wache
Helmut Petschar, VÖM-Präsident und Geschäftsführer der Kärntnermilch
Helmut Petschar, VÖM-Präsident und Geschäftsführer der Kärntnermilch

Laut Statistik Austria ist der milchwirtschaftliche Außenhandel im ersten Halbjahr 2020 trotz Coronakrise gestiegen. 

Trotz Coronakrise und den damit verbundenen Herausforderungen in den internationalen Märkten, könnte die heimische Milchwirtschaft laut den jüngsten Zahlen der Statistik Austria, ihre Exporte um 4,3 und die Importe um 4,1 Prozent steigern. "Für die heimische Milchwirtschaft ist dies eine erfreuliche Entwicklung, zeigt sie doch, dass wir mit unseren Qualitätsprodukten trotz der Schwierigkeiten der Coronakrise nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland bei den Konsumenten Zuwächse verzeichnen können", kommentiert Helmut Petschar, Präsident der VÖM (Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter), die Außenhandelsbilanz.

Die Zahlen im Detail

Die milchwirtschaftlichen Exporterlöse beliefen sich in den ersten sechs Monaten auf 652 Millionen Euro, die Importe auf 417 Millionen Euro, was zu einem verbesserten Außenhandelssaldo von 235 Millionen Euro geführt hat (+4,4 %).

Das wichtigste Außenhandelsprodukt ist und bleibt der Käse, von dem 78.000 t um 329 Millionen Euro exportiert wurden. Dem gegenüber stehen Importe im Ausmaß von 65.000 t um 256 Mio. Euro. Ebenfalls gleich geblieben ist die Relevanz der Exportländer: Deutschland und Italien sind die wichtigsten Exportländer für österreichische Milchprodukte, gefolgt von den Niederlanden und China. Beim Import sind es ebenfalls Deutschland, Italien und die Niederlande, an vierter Stelle Frankreich. Laut Petschar ist jedoch bemerkenswert, dass während der Coronakrise im zweiten Quartal die Exporte in die EU-Länder trotz verschiedenster Probleme insgesamt stabil gehalten werden konnten, während sie in Drittländer wie China nach vereinzelten Logistikproblemen im ersten Quartal, weiter ausgebaut werden konnten.

Über die Coronakrise in der Milchwirtschaft, sagt der VÖM-Chef: "Die Auswirkungen der Coronakrise können noch nicht endgültig abgeschätzt werden, zumal neben kurzfristig erhöhter Nachfrage aus einzelnen Destinationen durch den generellen Einbruch in der Weltwirtschaft und die gefallenen Rohstoffpreise insgesamt eine verringerte weltweite Kaufkraft einhergeht. Zudem belasten weltweite Handelsstreitigkeiten beziehungsweise neue Zölle, unter anderem in den USA. Große Sorgen bereiten die bisher ergebnislosen Verhandlungen mit dem Vereinten Königreich, einem wichtigen Importeur von europäischen Milchprodukten, ohne Handelsabkommen droht mit Jahresende ein harter Brexit", sagt Petschar.

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