Sektreport: 7,7 Euro für eine Flasche Sekt
 
Sektreport

7,7 Euro für eine Flasche Sekt

Philipp Lipiarski

Der Schlumberger Sektreport beleuchtet auch 2022 wieder das prickelnde Geschehen. Die Anzahl der gelegentlichen und regelmäßigen Sektkonsumenten steigt, vor allem Junge ziehen nach. Herkunft und Preis rücken mehr in den Fokus. 

Weihnachten, Silvester und Sekt gehören unweigerlich zusammen, denn rund um die Festtage herrscht Hochsaison für den prickelnden Genuss. Für rund 90 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher spielt Sekt am Silvesterabend eine wichtige Rolle, jede beziehungsweise jeder Zweite bringt ihn als Geschenk zum Feiern mit. Zu Weihnachten gehört der Sprudel immerhin für mehr als die Hälfte der Befragten zu den Feierlichkeiten. Das besagt zumindest der neueste Sektreport, den Schlumberger zusammen mit dem market institut veröffentlicht hat. Für Schlumberger Geschäftsführer Benedikt Zacherl ist der Report jedes Jahr "eine wichtige Messlatte bei der Frage, wie es um heimischen Sekt und das Bewusstsein der Österreicherinnen und Österreicher steht." Dieses Jahr ist wieder eine sanfte Rückkehr zur "alten" Normalität zu erkennen und das trotz der steigenden Preise.

Neun von zehn Befragten trinken Sekt

Insgesamt gaben 88 Prozent der Befragten an, über das Jahr verteilt gelegentlich Sekt zu trinken, das ist ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr als ein Drittel konsumiert monatlich Sekt, sieben Prozent sogar einmal pro Woche - das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2014.
Über den Sektreport
Die Online-Befragung wurde gemeinsam mit dem market institut im Zeitraum von 04. bis 16. Oktober 2022 mit einer für die österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren repräsentativen Stichprobe (n= 1.000 Personen) durchgeführt.


Man merkt zwar deutlich, dass es die Menschen wieder vermehrt in Richtung Gastronomie und Hotellerie zieht, am liebsten wird aber nach wie vor in den eigenen vier Wänden getrunken. Entsprechend ist auch der Lebensmittelhandel eine beliebte Anlaufstelle, um das Sektregal aufzustocken. 82 Prozent der Befragten kaufen Sekt im Supermarkt ein. Die Kaufkraft in Spezialitätengeschäfte ist seit der Pandemie leicht rückläufig, nur mehr 11 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher kaufen dort ein (zum Vergleich, 2019 waren es noch 19 Prozent), während die Weinhandlungen ein leichtes Plus von vier Prozent zum Vorjahr verzeichnen.
„82 Prozent der Befragten kaufen Sekt im Supermarkt ein. “


Obwohl die Preissensibilität steigt und die Konsumenten auch beim Sekt vermehrt auf das Preisetikett schauen und der Preis den Einkauf beeinflusst, sind sich die Befragten durchaus der steigenden Kosten bewusst und entsprechend auch bereit, mehr zu bezahlen. 7,7 Euro würden die Konsumentinnen und Konsumenten durchschnittlich für eine Flasche Sekt ausgeben, 2021 belief sich diese Zahl auf 6,7 Euro. Wenn man bedenkt, dass 16 Prozent der Befragten monatlich Sekt einkaufen, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr, und mehr als zwei Drittel zumindest zweimal jährlich, scheinen sich die Anstrengungen der Branche trotz allem zu lohnen.

Junge ziehen nach

Ebenso lohnen sich die Bemühungen rund um die junge Zielgruppe. Sekt scheint bei den 18- bis 29-Jährigen immer mehr zum In-Getränk zu werden. Laut Report stieg die Anzahl der Sektkonsumentinnen und -konsumenten in dieser Altersgruppe im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent. 85 Prozent gaben an, zumindest gelegentlich Sekt zu trinken, 36 Prozent sogar regelmäßiger, sprich monatlich. "Dass sich Sekt als Trendgetränk vor allem in den jungen Altersgruppen etabliert, freut uns als größte österreichische Sektkellerei natürlich besonders", so Zacherl und betont auch das wachsende Bewusstsein für heimische Sektprodukte über alle Altersgruppen hinweg. Immerhin wollen rund zwei Drittel auf die österreichische Herkunft achten. Daneben sind Bekömmlichkeit und eine leichte, frische Note im Geschmack die wichtigsten Kaufkriterien.
stats