Wer in die Schweiz reist, bringt seinen Lieben zu Hause haufenweise Käse mit und: eine Engadiner Nusstorte von Migros.
Da sind sie auf einmal wieder, die Gelegenheiten, essbare Souvenirs mitzubringen, aus exotischeren Destinationen, die außerhalb der Landesgrenzen liegen. So geschehen bei der internationalen Handelstagung, die Anfang September am Zürichsee stattfand.
Ich muss ja zugeben, ich suche mir die Souvenirs grundsätzlich in den lokalen Supermarktregalen aus, das ist eine Art sportlich-liebevolle Tradition zwischen mir und meinen Brüdern gewesen, dann habe ich das auch auf meine eigene Familie übertragen. Spannend, welch regionale Köstlichkeiten ich da zwischen Wurst, Käse und Süßwaren entdecken konnte. Wohin, wenn nicht zur Migros führte mich dann meine Nase, als es Zeit wurde, den Flughafen Zürich zur Heimreise aufzusuchen. Ein Paradies: Am liebsten hätte ich noch mehr Wurst und besonders viel würzigen Käse mitgenommen, doch der charmante Mann hinter der Käsetheke erzählte mir, dass weicher Käse gerne als Flüssigkeit gewertet würde, wenn er im Handgepäck reist. So wendete ich mich den Süßwaren zu, eine Kategorie, in der die Schweizer ja auch nicht zu vernachlässigen sind. Auf professionelles Anraten meiner lieben Mitreisenden Dagmar Lang widmete ich mich den Torten zu, und siehe da, die Engadiner Nusstorte, in der Schweiz hergestellt, war ein Goldtreffer. Sieht wirklich aus wie selbstgemacht (steckt ja auch Liebe drin, sagt die Verpackung, wenn auch schon recht alte Liebe, seit 1931), hat keine Konservierungs- oder Farbstoffe, und: so lange hält sie eh nicht. Sehr saftig, eine Schwierigkeit bei Nusstorten, sehr honiglich und sehr gut, aber halt auch ein Mürbteig mit echter Butter und viel Karamell.
Ein geschmacklich spannender Grund, das Engadin selbst ausführlich zu besuchen, mit all seinen touristischen und geografischen Höhepunkten: Maloja, Madulain und Samedan, vielleicht auch St. Moritz. Und natürlich der Nusstorte und vielleicht auch wieder Käse.